Zwieselbachjoch, Acherkogel, Gaislachkogel- sie alle gehören zum Bergwanderrepertoire des Ötztales. Hier entlang der Ötztaler Ache wollten wir wandern, um stetig aufzusteigen, unser Ziel den Alpenhauptkamm in Richtung Südtirol zu übequeren.

Als wir im Herbst 2010 den wunderschönen Meraner Höhenweg gegangen sind und auch Vernagtstausee verweilten, da schauten wir hinauf zum Similaun und die Sehnsucht stieg diesen Teil des Alpenhauptkammes anzugehen.

Im Sommer 2010 waren wir von Mittenwald nach Bozen gewandert und haben eine wunderschöne Zeit zu zweit verlebt. Unsere Tour über Seefeld, Innsbruck, Patsch, Steinach, die Geraer Hütte im Valsertal, über den Brenner hinunter nach Sterzing, Klausen nach Bozen hatte Fernweh erzeugt.

Nun waren wir zu Dritt, um die Tour durchs 60 km lange Ötztal zu beginnen. Dabei wurden wir von unserer Tochter begleitet, die Freude am Wandern gefunden hatte und diese Freude bis zum letzten Tag täglich offenkundig zeigte.

Natürlich ist die Planung einer Weitwanderung vom Wetter abhängig und so wussten wir schon einige Tage vorher, dass es die ersten beiden Tage eher regnerisch sein würde, doch ein anhaltenes Hoch danach sehr wahrscheinlich war.

Hinter der bayrischen Hauptstadt fuhren wir dann auch in ein Regengebiet, das bis zum Anreiseziel Acherkogelbahn in Hochötz sich in der Stärke und Itensität nicht abminderte. Unterhalb der Acherkogelbahn haltend, riefen wir am ersten Tagesreiseziel der Balbachalm an, wo uns der Wirt abriet hinauf zu kommen, denn es wäre "scheisterlich".

So galt es umzudisponieren, denn auf diese Weise war die Dortmunder Hütte in Kühtai nicht zu erreichen. Den dorthin führenden Knappenweg hatten wir uns herausgesucht, um zu Beginn unserer Wanderung dieser bedeutenden Bergbauregion einen Besuch abzustatten. Es galt nunmehr einen Quereinstieg zur geplanten Route zu finden.

Als neuen Ausgangspunkt entschieden wir uns nach dem Blick auf die Karte für den kleinen Ort Niederthai, der abgeschieden auf einem Hochplateau über der Ortschaft Umhausen liegt und dennoch einen Zugang zur Bergregion bot.

Wir fanden in einer Ferienwohnung Unterschlupf und genossen die Abendstunden, um bei fortwährendem Regen Ruhe zu tanken. Der Wetterbericht sprach von einem weiteren Tag mit Regen.

Das konnten wir nun wirklich nicht brauchen, denn wenn zu Beginn einer Tour solch eine Periode eintritt, dann stehen die gebuchten Hüttenübernachtungen zur Disposition.

Was in solch einer Situation immer hilft, ist ein ordentliches Abendbrot mit einem ordentlichen Trunk und jeder kann es nachvollziehen, dass dies in unserem Fall die Stimmung hob.