Zu Fuß über den Alpenhauptkamm

Aufbruch in Niederthai

Auf dem großen Parkplatz inmitten des Dorfes Niederthai stellten wir unser Auto ab und machten die Rucksäcke fertig, um unsere Wanderung endlich zu beginnen. Obwohl der Himmel noch immer sehr von dunklen Wolken beherrscht wurde und ein leichter Nieselregen spürbar war, so hatten wir doch den Eindruck, dass sich bald besseres Wetter einstellen würde.

Es ist ein Gefühl als wirke die Welt weit weg, die Zeit scheint zu schweben. Gleich hinter dem Parkplatz plätscherte der Bach durchs Dorf, vorbei an der Barockkirche für die wir heute keine Zeit hatten und an der alten Dorfschmiede, die schon ewig dort steht und durch Wasserkraft einen Großteil früherer Arbeit ermöglichte.

Hier im Horlachtal findet man noch einen Großteil an Natur, der an anderen Orten im Ötztal nicht mehr vorhanden ist.

 

Aufsteig zur Guben-Schweinfurter Hütte

Wir verliesen den Ort in Richtung vorderes Horlachtal und folgten dem Bach etwa 4 km hinauf bis zum Larstighof und weiter in Richtung Horlachalmen. An einer gebauten Wasserfassung überquerten wir den stolzen Bach und wanderten nunmehr an den Hängen hoch zur Guben-Schweinfurter Hütte.

Für Naturliebhaber sei dieser Flecken empfohlen, wenn nach der Schneeschmelze an den Hängen die ersten Frühlingsblüher, die Pelzanemonen, spriesen. Etwas später entstehen dann prächtige Krokuswiesen und es ist eine Augenweide. Das Bunt ist nicht zu fassen und so sind diese Wiesen ein kleines Wahrzeichen des idyllischen Ortes Niederthai.

Noch ein Hinweis an dieser Stelle: Nach Unwettern im Sommer wird diese Wasserfassung öfter vom Geschiebe gereinigt und größere Wassermengen eingeleitet. Der Wanderer wird auf diesen Sachverhalt mit dem Zeichen "Achtung Wasserschwall" hingewiesen.

Die Hütte

Wir waren ja schon öfters auf Berghütten zu Gast, doch diese Hütte stellte alle bisherigen Herbergen in den Schatten. Das Gebäude wurde in den letzten Jahren vollumfänglich saniert und wärmetechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Es roch noch nach frischem Holz und die Farbe auf den Wänden war noch frisch.

Uns empfing ein sehr freundliches Team und unser Zimmer war die Fortsetzung der gerade erwähnten Sanierung. Später erfuhren wir, dass die Hütte eine von drei Bergherbergen im Alpenraum ist, die das Umweltsiegel erhalten haben. Nach unserem Aufstieg, der ideal für den Beginn der Wanderung war, machten wir Halt in der geschmackvoll eingerichteten Gaststube, um etwas zu trinken.

Es war gut, dass wir unsere Plätze vorbestellt hatten, denn es wurde gegen Abend eine größere Gruppe Wanderer erwartet. Es hatte nun auch aufgehört zu regnen, doch die Sonnenstrahlen waren immer noch zaghaft.

Nachmittags gingen wir noch einige Meter um die Hütte, doch ein weiterer Regenguss jagte uns ins Haus, wo wir den Abend nach einem deftigen Abendbrot um 18.00 Uhr mit einer Runde Skat ausklingen liesen. Wir waren auf unserer Tour angekommen.

 

Foto- Die Schweinfurter Hütte
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