Zu Fuß über den Alpenhauptkamm

Wanderung zum Hochjochhospiz

Wir verabschieden uns von unserer Wirtin Frau Schöps aus dem Hause "Martha" in Längenfeld und fahren nach Vent. Wieder vorbei an der Talstation der Gaislachkogelbahn hinein ins Venter Tal, mit seinen Autotunnels und Kaskadenverbau zur Sicherung eines reibungslosen Verkehrs.

Obwohl wir erst einen Tag zuvor hier waren, sind wir wieder entzückt von der Natur und dem kleinen Dörfchen.

Dort angekommen packen wir unsere Rucksäcke für die nächsten zwei Tage mit all den Sachen, die unbedingt gebraucht werden. Warme Pullover gehören bei mir nicht dazu, denn das Wetter ist großartig und kann sich so schnell nicht ändern, was mir der Alpinwetterbericht bestätigt. Eine Allwetterjacke und lange Shorts sollten reichen.

Wichtig dagegen sind der Hut, die Stöcke und die derben Wanderschuhe.

So haben wir uns schnell anhand der Karte orientiert und beginnen unsere Tour, für mich die zweitbeste der Wanderung.

Ich kann nur singen "shine on you crazy Diamond"-( Pink Floyd - Album Echoes).

 

Wanderung durch die Rofenschlucht

Wir verlassen den Ort und halten uns in Richtung Rofenhöfe, mit der sehr markanten langen Hängebrücke, die so schön schwingt. Es geht jedoch sofort weiter, denn jetzt gibt es kein Halten. Hinein in die Rofenschlucht mit dem anderen verfallenen Hospizweg auf der anderen Seite des Tales, den sicherlich noch Franz Senn gegangen ist.

Wir gehen und unsere Füße nehmen Anteil an jedem Stein vollen Glücks. Immer wieder bleiben wir stehen und genießen diesen Geruch der Almen mit ihren Blumen. Wir hören den Atem der Zeit, sehen die Reste des Winters mit großen Eisabbrüchen in der Rofenache und nehmen diese 2 Stunden des Glücks auf in unsere Herzen.

Was für ein Tag.

Tief unter uns dröhnt das reißende Wasser des Kesselwandferners, den wir am nächsten Tag sehen würden, und bricht sich die Bahn durch den Fels, Gicht steigt auf und Wasser füllt die Luft. Anzeichen eines kleinen Regenbogens malt die warme Luft und lässt sie im nächsten Augenblick zusammenstürzen, um sie alsbald wieder zu zeichnen. Jetzt und immer.

Von rechts schießt weiteres Wasser vom Vernagtferner unter einer Brücke hindurch und vereinigt sich mit der Ache, die Urgewalt verstärkend. Natur zum Festhalten und über allem steht die Sonne.

 

Unsere Unterkunft

Wir hatten uns natürlich vor dem Aufstieg zur Hütte dort angemeldet, denn als Wanderhaus ist das Hochjochhospiz sehr begehrt. Die Hütte bietet zahlreiche Übergänge zu anderen Hütten, aber auch schöne Gipfeltouren sind möglich.

Nachdem wir uns beim Wirt angemeldet haben, weißt er uns das Lager unter dem Dach als Schlafstätte zu. Bisher haben wir immmer in einer Stube geschlafen und nun gehts ins Lager mit ca. 14-16 Nächtigungsplätzen. Ich bin gespannt, wie die Nacht verlaufen wird und richte meinen Schlafplatz ein. Dann geht es erst einmal zum Kaffee und später hinunter zum Wasser der Rofenache.

Wir erhalten einen Familienzettel, auf dem alle Getränke und Speisen vermerkt werden, die wir während des Nachmittags bzw. Abends verzehren. Essen kann man auf dem Hospiz sehr gut. Man merkt den Wirtsleuten ihre Liebe zum Detail an und können den abendlichen Sauerbraten nur empfehlen.

Auch das Frühstück ist einmalig, denn für Kinder werden hier auch sehr viele süße Sachen bereit gehalten. Dafür gibt es von uns die Note 1.

 

Foto- Aufstieg zur Hochjochhospizhütte
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