Essen und Trinken

 

Alle von uns probierten Speisen waren für europäische Maßstäbe recht scharf zubereitet. Da wir dies jedoch sehr mögen, machte es uns nichts aus offen auf die togolesische Küche zuzugehen.
Wir merkten sehr schnell, dass man sich dabei sehr eng an die im eigenen Land produzierten Früchte anlehnt und diese in vielfältiger Form verarbeitet.
Das Nationalgericht Togos, Fufu, wird aus der Yamswurzel hergestellt, das in einem Wechselspiel zwischen Stampfen und Wasseranreicherung hergestellt wird. Dabei bedient man sich eines Stampfkübels der hier ebenso typisch ist, wie in Deutschland die Kaffeemaschine.
Unter Einsatz von viel Muskelkraft  werden dabei die Yamskartoffeln mit Holzstampfern im Holzkübel zermahlen, wobei man stets Wasser zugibt oder die Stampfhölzer im danebenstehenden Wassereimer kurz annässt.
Ziel der Fufu-Herstellung ist ein relativ geschmeidiger,  aber dennoch noch steifer Teig, ähnlich unseren Thüringer Klößen.
Neben diesem Fufu werden sehr oft die oben schon genannten scharfen Beilagen gereicht, wobei sich dies oftmals auf eine scharfe Soße beschränkt, denn Fleisch ist sehr teuer in Togo.
So werden Bohnen gereicht, die mit roten Palmnussöl oder Erdnussöl zubereitet werden.
Da Fleisch für einen Großteil der Bevölkerung ein Luxusgut ist,  wird es nur selten gegessen. Wenn, dann sind das Ziegen-oder Hühnchenfleisch, das an Feiertagen in die Soße gemischt wird.
Pro Essenportion wird dabei ein kleines Stück kalkuliert, denn mehr als fünf oder sechs kleine Stücke haben wir nie in der Soßenschale vorgefunden, bei dann immerhin noch 4 Essern.
Entlang der Küste ist auch Fisch weit verbreitet, entweder getrocknet oder frisch zubereitet, doch haben die Fischer mit großen ausländischen Fischtrawlern zu kämpfen, die die Fischbestände mit Großnetzen abfischen.
Gegessen wird in Togo mit der rechten Hand. (die linke Hand ist für unreine Tätigkeiten bestimmt)
Dazu greift man sich ein kleines Stück Fufu aus dem Teig, formt es zu einem Bällchen, in das man mit dem Daumen in die Mitte eine kleine Vertiefung drückt , um so die Soße und das Gemüse löffeln zu können.
Mit etwas Übung haben wir uns schnell an diese Essenweise gewöhnt. Wichtig beim Essen ist es, sich stets zu unterhalten oder man bedient sich eines Radios, das dann mehr oder minder laut angestellt wird.
Die Krönung bei einem Abendbrot in einem Restaurant in der Hauptstadt Lome war es sogar, dass die Bedienung neben dem schon sehr störenden Radio noch einen rückwärtig stehenden Fernseher anstellte, den meine Frau kurzerhand wieder in den Schlafmodus versetzte.
Da wir gerade gedanklich im Restaurant sitzen. Hier bekommt man selbstverständlich auch Besteck, beim Straßenhändler um die Ecke zumindest auch einen Löffel, wenn es schnell gehen soll.

 

 

Auf den bunten Märkten in Togo kann man auch eine ganze Reihe anderer Früchte erhalten, wie zum Beispiel Ananas, Papayas oder Mangos. Da die Bauern, meistens die Bäuerinnen, sehr früh am Morgen die Früchte auf den Markt bringen ist eine für europäische Verhältnisse nicht erreichbar Frische garantiert, die man auch schmeckt.
Die von uns mehrmals gekauften Apfelsinen wurden  mit der  Rasierklinge geschält und am Kopf aufgeschnitten. Da nunmehr die Schale fehlte, konnte man die Apfelsinen leicht drücken und den Saft beim Saugen genießen, in der Hitze des Tages ein Genuss und nicht zu unterschätzender Vitaminbringer.
Da wir bis an diese Stelle gedanklich nur beim Essen waren, ein paar Worte zum Trinken.
Das Leitungswasser in Togo ist nicht trinkbar, nein ich habe mich nicht verschrieben.
Man sollte stets seine eigene Trinkflasche dabei haben oder unempfindlich gegen das Trinken von Wasser aus Plastebeuteln sein. Beim Kauf von Wasserflaschen muss man auf die Versiegelung der Flaschen achten, denn es gab schon Fälle, da wurden die leeren Flaschen mit ungenießbaren Leitungswasser wieder befüllt.
Es gab für uns jedoch die meiste Zeit die Möglichkeit Limonaden, Säfte oder auch Bier zu kaufen, so dass der Flüssigkeitsvorrat stets gesichert war.
Etwas vorsichtig sollte man bei regional hergestellten Limonaden sein.
Fazit:  Das Essen in Togo schmeckt sehr gut, ist meistens kalorienarm und einfach herzustellen und erfährt mit den örtlichen Produkten die Krönung.