Wanderung zu den Melope

Unsere Wanderung zu einem etwas entfernten Bergvolk auf dem Kuyope hatte uns Ronald schon länger angekündigt.

In der Ferne hatten wir auch schon seit einigen Tagen die Bergkette gesehen, doch der Harmattan  und die dadurch in der Luft schwebenden Sandpartikel aus der Sahara ließen die Umrisse nur schemenhaft erscheinen.
Da es sich beim Bergvolk der Melope um einen sehr alten Stamm hier im Nordosten von Togo handelt, der zu seinen Nachbarsiedlungen keinen Kontakt hat und sich dies auch in der Sprache niedergeschlagen hat, hielt es Ronald für angebracht zwei Dolmetscher mitzunehmen, die bis vor einigen Jahren dort oben gewohnt haben.

Mathieu und Dieudonne, die beiden jungen Männer, verließen diesen Ort, da es für ihre Schulausbildung in Solla und jetzigem Studium in Kara notwendig war.
So zogen wir zusammen mit den Sternsingern aus Solla frühmorgens los, um vor dem Scheinen der Mittagssonne, so sie es durch den Staubvorhang schafft, im Bergwald geschützt zu sein.

Gleich mit dem Beginn des stetigen Anstieges änderte sich die Vegetation und die Bäume wurden spürbar größer.
Auch hier oben haben die Bauern links und rechts des Weges Buschbrände gelegt und teilweise qualmten noch die Reste der dürren Maispflanzen.

Nach dem Betreten eines ersten Hochplateaus ging es noch einmal ein Stück bergauf, ehe wir auf einer Freifläche ankamen auf der Kinder Fußball spielten. Dazu hatten sie sich eine Stoffkugel zusammengeschnürt.

Sie hörten auch gleich auf zu spielen und beobachteten unsere Gruppe, die sich nach und nach auf diesem Platz versammelte.
Matthieu, der Lange, zeigte Richtung Dorf und erzählte etwas auf Kabiye, ehe sich die Sternsänger in Richtung der Hütten aufmachten.

Dabei handelt es sich um eine Soukala, eine durch Mauern verbundene Siedlung, wie sie früher als Schutz errichtet wurden.
Nach dem uns die beiden Dolmetscher den ersten Bewohnern vorgestellt hatten rief man nach dem Chief und es erfolgte eine herzliche Begrüßung.

Nach dem Verschenken von einigen Süßigkeiten reichte man uns Tschuk-Bier gegen den Durst, denn es wurde nun schön warm hier oben.

 

 

 

 

Danach ließ es sich der Dorf-Chef nicht nehmen uns durch sein Dorf mit den verwinkelten Gassen und Wegen zu führen.

Eine mit kleinen Ziersteinen markierte Rundplatte im Fußboden markierte ein Familiengrab und man bat uns diese nicht zu betreten.

Bei den folgenden Gesprächen merkte ich an den hilfesuchenden Blicken der Kinder, dass diese wirklich die Bergbewohner nicht verstanden.

Mit viel Freude führten uns die Bewohner von einem Hof zum anderen und die Kinder sangen ihre Lieder, bevor die Segensdaten auf den Putz der Hütten angeschrieben wurden.